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Sanierung eines Baudenkmals,
in Herten Westerholt
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Typisches
Ackerbürgerhaus, erbaut 1808 , im alten Dorf Westerholt.
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Das
Gebäude: |
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Ackerbürger waren
Bürger mit vollen Bürgerrechten, die neben ihrer
Tätigkeit in der Landwirtschaft meist noch einen Handel oder
ein Handwerk betrieben.
In diesem Geb äude betrieb um 1808 der Ackerbürger
Klute, genannt Brackmann neben der Landwirtschaft das Handwerk eines
Fassbinders (Böttcher).
Im Jahre 1808 brach in diesem Gebäude ein Brand
aus, der das Nachbargebäude sowie ein weiteres Fachwerkhaus
in der Schlossstrasse vernichtete.
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Nach diesem verheerenden Ereignis
sind fast zweihundert Jahre vergangen, und im Jahre 2006
begann nun eine weitere Epoche in der Geschichte dieses
Hauses.
Architekt, Eigentümer und die Fa Holz – und Lehmbau
GmbH haben sich zusammengetan, um dieses wertvolle Denkmal gemeinsam
mit dem Hertener Amt für Denkmalschutz zu restaurieren
und es für eine zeitgemäße Nutzung als Wohnhaus in
diesem wunderschönen Dorf auszubauen.
Dabei kommt es uns vor allen Dingen darauf an, möglichst viel
der originalen Bausubstanz zu erhalten und auch für die zukünftige
Wohnnutzung verwertbar zu machen. ( Viele historische Fenster und
Türen, Boden – und Deckenbeläge sind in sehr gutem
Zustand. ) |
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Zu dem Fachwerk: |
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Ein Fachwerkgebäude ist erst
einmal ein grundsätzlich gesundes, ökologisches Bauwerk.
Zur Verwendung kamen in der Geschichte des Gebäudes lediglich
die vor Ort verfügbaren Baustoffe: |
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Holz – Lehm – Kalk –
Sandstein organische Zuschlagsstoffe, wie Flachs, Stroh. Wolle
etc.
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Das Eichenholz trägt die statische
Last, ist Bodenbelag und Deckenverkleidung , der Lehm, mit Stroh vermischt,
füllt die Gefache zwischen den Eichenhölzern
aus und ist der Putz auf den inneren Wand – und Deckenbekleidungen.
Der Kalkputz schützt die Ausfachungen vor der Bewitterung und
der Sandstein trägt als Fundament das komplette Gebäude.
Diese Baustoffe haben sich über Jahrhunderte bewährt, und
verfügen über hervorragende bauphysikalische Eigenschaften.
Was liegt also näher, als die erprobten Handwerkstechniken und
Materalien bei der Restaurierung wiederzuentdecken und einzusetzen |
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Hiervon zeugt die Inschrift des Torbalkens: |
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„Es war am 27. August
1808, wo uns das große Unglück traf , durch die erschreckliche
Feuersbrunst, wodurch unsere Häuser sind gerissen zu Grund. Darauf
haben Menschen von Barmherzigkeit, an uns erzeigt ihre Gütigkeit
und uns geholfen aus der Noth. Für solche wollen wir bitten den
lieben Gott, dass er sie wolle gnädiglich bewahren für solches
Unglück." |
Johannes Bernadus
Anna Mari Catrina
Brackmann
Druinge
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Vorbereitung:
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Wir sammeln historisches
Material, Photos, alte Pläne und
Schriften, um die Geschichte des Hauses kennenzulernen. |
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Wir machen Fotos, erfassen das Konstruktionsprinzip
des Hauses,erstellen ein formgetreues Aufmaß mit allen
Schiefstellungen und Verformungen |
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Wir erfassen die Schäden
an der Holzkonstruktion den Ausfachungen und anderen Bauteilen
und tragen gefundene Schäden in die Aufmasspläne
ein.
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Durch die Schadenskartierung
können wir sehr frühzeitig Kosten für die Instandsetzungsmaßnahmen
ermitteln. |
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Wir entwerfen gemeinsam das Konzept für
die zukünftige Nutzung als Wohngebäude |
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Die Restaurierung:
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Wir sichern das Gebäude, stützen
es ab, die Wände werden mit Gurten aufgehängt. |
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Wir demontieren die Ausfachungen, um
an der Konstruktion arbeiten zu können. Was intakt ist,
bleibt erhalten. |
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Die unteren Querhölzer, die Schwellen,
müssen ersetzt , einige untere Ständerfußpunkte
müssen angeschuht werden, d.h, ein neuer Stützenfuß
wird durch eine Holzverbindung mit dem gesunden Rest verbunden.
Die alten Zimmermannstechniken werden gepflegt. |
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Während
außen der historische Sockel wiederhergestellt und steinmetzmäßig
bearbeitet wird, wird innen der historische Lehmbewurf vorsichtig
überarbeitet und ergänzt. Der ausgebaute Lehm wird gesammelt,
um später, nach der Reparatur des Holzes, wieder eingebaut zu
werden. |
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Entwicklung des Gebäudes:
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Vorderansicht des Gebäudes von der Straße
aus.
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Vorgestern 1927 |
Gestern 2007
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Heute 2009
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Rückseite
des Gebäudes |
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Gestern 2007 |
Während der Sanierung
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Heute 2009 |
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Eingangstür |
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Seitenansicht und Fundament |
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Lehmarbeiten |
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Flur
mit Treppenaufgang |
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Wohnzimmer |
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offenes Bad |
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Blick in die Küche
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Kinderzimmer |
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